Der Alpensteinbock gehört zu den grössten und imposantesten Tieren, die Ihnen im Entlebuch begegnen und ist verwandt mit unseren domestizierten Ziegen. Speziell auf dem Steinbock-Treck beim Rothorn ist die Chance sehr hoch, dass Sie eines der majestätischen Tiere beobachten können. Das Alter eines Steinbockes kann an dessen Horn bestimmt werden: je länger das Horn, desto älter das Tier. Die Gämse ist kleiner als der Steinbock und hat auch zwei Hörner. Wie der Steinbock ist sie ein geübter Kletterakrobat in steinigem, steilen Gelände.
Der Steinadler ist der grösste tagaktive Vogel im Entlebuch und hat eine Flügelspannweite von bis zu 2.2 Meter. Früher wurde er in der Schweiz fast ausgerottet, doch zum Glück haben sich seine Bestände wieder erholt, so dass er im Entlebuch wieder regelmässig beobachtet werden kann. Mindestens zwei Paare brüten auch im Entlebuch. Die Alpendohle mit ihrem gänzlich schwarzen Federkleid und gelbem Schnabel dürfte allen Bergwanderern bekannt sein. Sie beeindruckt mit ihren Flugkünsten und legt in der Nähe von Bergrestaurants und Picknickplätzen jede Scheu vor Menschen ab.
Das Entlebuch mit all seinen Feuchtwiesen und Mooren bietet Libellen einen optimalen Lebensraum, da Libellen zwingend auf feuchte Habitate angewiesen sind für die Entwicklung ihrer Larven. Libellen sind wahre Flugakrobaten: Sie können abrupte Richtungswechsel vollziehen, in der Luft stehen bleiben oder sogar rückwärts fliegen. Manche Libellen weisen schillernd-glänzende Farben wie Juwelen auf. In den Entlebucher Feuchtgebieten können unter anderem die rot gefärbte Frühe Adonislibelle oder die blauschillernde Prachtslibelle noch häufig entlang von kleinen Fliessgewässern beobachtet werden. Seltener sind die an Moore gebundenen Alpen-Mosaikjungfer, Hochmoor-Mosaikjungfer und Arktische Smaragdlibelle.
Das Entlebuch ist ein Eldorado für Vögel! Der Dreizehenspecht ist der Herr der Ringe im Entlebuch. Der heimliche Bewohner gut strukturierter Wälder benötigt Totholz, von dem es im Entlebuch viel gibt. Er frisst an Bäumen gerne Larven holzbewohnender Insekten, die vor allem in abgestorbenen oder älteren Bäumen zu finden sind. Wie sein Name verrät hat er nur drei Zehen: zwei sind nach vorn und einer nach hinten gerichtet. Man bekommt den scheuen Vogel leider nur selten zu Gesicht, dafür fallen einem oft Bäume mit seltsamen Ringen in der Rinde auf: Diese macht der Dreizehenspecht um den herausströmenden Saft lecken zu können.
Das Haselhuhn ist wie das Auerhuhn auf strukturreiche Wälder angewiesen und weist seinen Verbreitungsschwerpunkt innerhalb der Schweiz im Entlebuch auf, weshalb die UNESCO Biosphäre Entlebuch für den Schutz dieser Arten eine besonders hohe Verantwortung trägt. Es besitzt ein rostbraun und grau gemustertes Federkleid, weshalb es gut getarnt ist. Der Ruf des Haselhuhns ist meisenartig hoch und dünn pfeifend.
Im Entlebuch wachsen nicht nur typische Alpenpflanzen wie Alpenrosen, die blauen Enziane oder das Edelweiss, sondern auch verschiedene Moorpflanzen, Orchideen (Knabenkräuter, Männertreu) oder die Flueblueme, die mit ihren gelben und wohlduftenden Blüten auf den Felsgraten (Felsfluh) im Entlebuch den Bergfrühling ankündigt. Das Flueblüemli ist auch in diversen Schweizer Jodelliedern verewigt.
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